Gesundheitlich betrachtet raten Experten der MedUni Wien zu 17 bis 22 Grad je nach Raum – also bis 19 Grad in Küche und Schlafzimmer sowie zwischen 20 und 22 Grad in Wohnräumen. Das Temperaturempfinden beeinflusst freilich auch die Luftfeuchtigkeit, die bei 20 Grad zwischen 40 und 60 Prozent liegen sollte! 15 Grad Celsius sollte nicht unterschritten werden (laut Weltgesundheitsorganisation/WHO ist die Grenze bei 18 Grad erreicht) – wegen eines Aspekts, der auch die „Gesundheit“ des Hauses selbst betrifft: Schimmel. Ist man längere Zeit Schimmel in der Wohnung ausgesetzt, kann sich eine Schimmelpilzallergie entwickeln, und das Risiko für Atemwegsinfekte steigt. Anders als die Temperatur lässt sich der Aspekt Feuchtigkeit weniger stark beeinflussen: Einen Kübel Wasser gibt ein Mensch nämlich pro Tag über Schweiß und Atem ab. Als einzige Abhilfe bietet sich Stoßlüften an.
Doch wie begünstigt jetzt Wasserdampf die Schimmelbildung? Die Feuchtigkeit setzt sich als Wasserdampf an kalten Stellen in der Wohnung ab, das sind bei Altbauten meist die Außenwände, und es bildet sich ein Wasserfilm. Schimmelbefall ist vorprogrammiert. Hausmittelchen wie Essig können bei der Bekämpfung übrigens einen gegenteiligen Effekt haben – holen Sie sich gegebenenfalls den Rat von Experten!
Wenn die Luft im Innenraum kalt ist, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Kondensiert das Wasser an der Wand, ist der Schimmel nicht weit. Ein Faktor ist die Dämmqualität des Mauerwerks. Während bei einem modernen Passivhaus 9 bis 11 Grad Celsius ausreichen, sollten Sie die Temperatur bei sehr alter Bausubstanz nicht unter 15 bis 17 Grad absenken. Ein moderneres Niedrigenergiehaus wird den Winter mit 11 bis 14 Grad gut überstehen – abhängig von der eingebrachten Feuchtigkeit. Ein Hygroskop gibt darüber Aufschluss!